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Liebe Leserinnen, liebe Leser!
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erinnerst du dich noch an Martha Krumpeck? Die ehemalige Galionsfigur einer der radikalsten Klimagruppen im deutschsprachigen Raum – der Letzten Generation Österreich – hat sich mittlerweile aus dem Aktivismus zurückgezogen. Sie brennt nun für etwas anderes: Kochen. Einzig ein Geschirrspüler fehlt in ihrer vielgenutzten Küche. Sie darf sich keinen kaufen, denn er würde ihr wegen ausstehender Geldstrafen von Klebeaktionen gepfändet. Im Interview hat Krumpeck einen Satz gesagt, der bei mir immer noch nachhallt: ›Die Klimabewegung ist tot.‹
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Ist das wirklich so? Was bleibt übrig nach der Auflösung der Letzten Generation, die so viel Aufmerksamkeit bündelte? Wie geht es den Menschen heute, die noch vor kurzem für den Protest gebrannt haben?
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Auf einer sich immer stärker erhitzenden Erde ist es (neben den Medien) der Aktivismus, der Politik und Gesellschaft die Dringlichkeit der Klimakrise immer wieder ins Gedächtnis rufen sollte. Die Klimabewegung befindet sich aber laut Szenekennern schon länger sprichwörtlich im Winter. Doch jetzt blühen erste Schneeglöckchen, die den kommenden Frühling ankündigen. Wie geht es weiter mit der Rettung der Welt? Mit Demokratieförderung oder Sabotageakten? Ich habe mit Aktivist:innen gesprochen, die über Antifaschismus und soziale Themen den Klimaschutz vorantreiben, aber auch mit jenen, die die fossilen Treiber der Klimakrise – etwa große Autos oder Pipelines – zerstören oder zumindest unbrauchbar machen wollen.
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Das Straßenkleben an den Nagel gehängt: Im August letzten Jahres hat sich die
Letzte Generation Österreich aufgelöst. – Foto: Gianmaria Gava
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Hannah* ist eine von ihnen. Sie ist Mitglied beim österreichischen Ableger der Tyre Extinguishers, dem ›Luftnotkollektiv‹. Gemeinsam mit einer Handvoll Leuten hat die Studentin schon rund hundert bis 200 SUVs in Wien die Luft aus den Reifen gelassen. Hannah wird deshalb vom Landesamt für Verfassungsschutz und Extremismusbekämpfung gesucht. Ich habe sie auf einen Kaffee getroffen
*Name von der Redaktion geändert
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Morgen erscheint die neue DATUM-Ausgabe. Den Breitengrade-Text könnt ihr hier schon vorab lesen. Wie immer möchte ich euch aber auch noch weitere Geschichten aus dem Heft empfehlen, die Klima-Themen aufgreifen. Und davon gibt es einige.
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Der Schwerpunkt dreht sich diesmal um das Ende der kreativen Arbeit und ihre Wiedergeburt im Zeichen der Künstlichen Intelligenz. Synchronsprecher:innen fürchten, ihre Stimme und ihre Jobs an KI zu verlieren, vollständig KI-generierte Kinderbücher fluten die Amazon-Verkaufscharts. Ökonom Anton Korinek prophezeit im Interview, dass die Jobs von heute in Zukunft kaum mehr von Menschen ausgeübt werden. DATUM hat ihn auch zum Energieverbrauch von KI im Hinblick auf die Klimakrise befragt.
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Es kann sehr schnell gehen
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Die Demokratie ist mittlerweile weltweit so sehr unter Beschuss, dass selbst die Klimabewegung davon abrückt, überall ›Klima‹ draufzuschreiben und sich stattdessen auf Antifaschismus fokussiert. Wie schnell es gehen kann, zeigt ein vergriffenes Buch von vor fast hundert Jahren. Es liest sich wie ein Live-Ticker über das Ende der Demokratie in der Ersten Republik und ist heute aktueller denn je. Kristof Bender hat es aufgestöbert.
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Mit Bürokratie fesselt sich der Staat zunehmend selbst, erschwert durch Regulierungen teilweise seine eigenen Ziele. Langwierige Genehmigungsverfahren für Windparks und Wasserkraftwerke tragen etwa dazu bei, dass Österreich seine Klimaziele aktuell verfehlt. Sie entspringen aber auch einem legitimen Anliegen: dem Anrainer- und Umweltschutz. Ähnlich wie in den USA gibt es nun auch in Österreich einen Entbürokratisierungsstaatssekretär. Warum im Deregulierungs-Dschungel aber feine Klinge statt Kettensäge angesagt ist, erklärt Georg Renner.
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Herzliche Grüße
Paul Koren
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