|
|
Liebe Leserin, Lieber Leser!
|
bei mir in der WG in Wien Meidling haben wir im Winter eine strikte Aufteilung in Wärmezone (das gemeinschaftliche Wohnzimmer) und Kältezone (Küche und Eingangsbereich). Die Fenster zwischen unserer Küche und dem Flur des Wohnhauses haben einen Holzrahmen und sind undicht, sodass es spürbar kälter wird, wenn jemand im Erdgeschoss die Tür zum Innenhof offenlässt. Wir würden ›für die Straße heizen‹, wie Hans Ertl sagen würde. Wie die Hälfte der Wiener:innen heizt auch unsere WG und Herr Ertl mit Gas.
|
|
|
|
|
|
|
Ertl wohnt im Gemeindebau Deutschordenstraße. In einem Pilotprojekt saniert Wiener Wohnen dort alle 277 Gemeindewohnungen und rüstet sie auf eine erneuerbare Heizung mit Wärmepumpen um. Die Deutschordenstraße steht stellvertretend für ein enormes Vorhaben, denn es wird noch viele solcher Projekte brauchen, um die Hauptstadt gasfrei zu machen. Schafft Wien die Wärmewende in den eigenen vier Wänden – im Gemeindebau? Mehr dazu in der aktuellen Breitengrade-Geschichte.
|
|
|
Unsere Reise beginnt heute in den USA, wo ein neues Gesetz in New York beim Heizungstausch Dampf macht.
|
|
Wenn dir dieser Newsletter weitergeleitet wurde, kannst du ihn hier kostenlos abonnieren. Die nächste Ausgabe erscheint am 4. April.
|
|
Weiter geht’s nach England. Gas oder doch lieber erneuerbar? Hier werden die noch Unentschiedenen erstmal auf ein Date eingeladen. Schlussendlich landen wir in China, wo die kohlereiche Vergangenheit noch stark in die hoffentlich erneuerbare Zukunft hineinspielt.
|
|
VEREINIGTE STAATEN VON AMERIKA
|
|
Die Wärme zum Fenster hinausheizen
|
|
|
In New York dampft es im Winter aus den Gullydeckeln. Der Grund dafür ist einfach: Viele der in die Jahre gekommen Gebäude werden immer noch mit einer Dampfheizung warmgehalten und deren Leitungen verlaufen unter den Straßen der Millionenstadt. Wegen eines neuen Gesetzes müssen großflächige Gebäude 2025 aber bestimmte Obergrenzen bei ihren Treibhausgas-Emissionen einhalten. Das soll die Eigentümer dazu bewegen auf erneuerbare Wärmeversorgung umzusteigen. Denn die Dampfheizung ist nicht nur fossil betrieben, sondern auch ineffizient. Weil Mieter:innen nicht kontrollieren können wie viel Wärme sie bekommen, öffnen viele ihre Fenster selbst im Winter, um die Wohnung wieder abzukühlen.
|
|
|
|
Verabredet mit einer Pumpe
|
|
|
Was viele Menschen aktuell davon abhält auf erneuerbare Heizungen umzusteigen, ist Skepsis gegenüber den neuen Technologien, ihren Kosten und ihrer anderen Funktionsweise. In Großbritannien hat die staatliche Innovationsagentur Nesta deshalb die Plattform ›Visitaheatpump.com‹ gegründet, die einerseits Wärmepumpenenthusiast:innen die Möglichkeit gibt ihre Begeisterung weiterzugeben. Und andererseits noch unsicheren Menschen die Angst vor dem ›esoterischen Equipment‹ – wie die Autorin schreibt – nehmen soll. Diesen Artikel von Bloomberg gibt es gratis als Podcast zu hören.
|
|
|
|
Mama, der Mann mit der Kohle ist bald nicht mehr da
|
|
|
Im ländlichen Teil von China hat der Heizungstausch schon vor mehr als zehn Jahren begonnen. Damals jedoch aus komplett anderen Gründen: Wegen der Luftverschmutzung sollten die in China seit jeher dominierenden Kohleheizungen ausgebaut werden. Obwohl das inzwischen bei einer Großzahl der Haushalte passiert ist, haben sich viele, einfach nur der besseren Luft wegen, eine Gasheizung geholt. Das erschwert nun den Ausstieg aus fossilen Energien. Wie der im zweitbevölkerungsreichsten Land der Erde trotzdem gelingen soll, beschreibt diese Analyse.
|
|
|
|
Zum Schluss nochmal ein großes Danke an dich, dass du DATUM Breitengrade abonnierst, bis zum Ende durchliest und weiterempfiehlst. Ich hoffe, dass du dem Newsletter auch künftig als Leser:in erhalten bleibst. Vielen Dank für deine Unterstützung!
Wenn du diesem Newsletter-Projekt ein wenig helfen möchtest, kannst du das in nur zehn Sekunden tun. Diese Empfehlungs-Mail kannst du direkt an deine Freund:innen abschicken. Danke!
Nach dem Danke noch eine letzte Bitte: Journalismus, der bleibt, kostet Geld. Falls du die Arbeit von DATUM und damit auch Breitengrade finanziell unterstützen willst, tust du das am besten mit einem Jahresabo.
Was hältst du von Breitengrade? Hast du Verbesserungsvorschläge? Oder Themen, über die du gerne mehr lesen würdest? Schreib uns einfach an breitengrade@datum.at. Der nächste Newsletter erscheint am 4. April.
Herzliche Grüße
Paul Koren
|
|
|
© Satzbau Verlags GmbH
|
|
|